Sonntag, 16. September 2012

15. Sonntag nach Trinitatis

Heute morgen saß ich zwischen den weltberühmten Silber-
mannorgeln, der filigranen Tulpenkanzel und der eindrucks-
vollen Begräbniskapelle des wunderschönen Dom St. Marien und habe beobachtet, wie sich die unterschiedlichsten Men-
schen zum Gottesdienst versammelten. Da war der junge Mitarbeiter, der einer älteren Dame half, ihren Mann im Roll-
stuhl durch einen Seiteneingang in die Kirche zu schieben, die Rentnerin mit Krücken, die sich kurz vor Beginn ganz unauf-
fällig an den äußersten Rand setzte, der gut gekleidete Herr, der, bevor er auf einer der Bänke Platz nahm, für alle sichtbar den Kopf zu einem kurzen Gebet senkte, der etwas abseits sitzende, dunkelhäutige junge Mann, der tief in seinen Gedan-
ken versunken schien und der etwas gelangweilt wirkende Konfirmand mit einer Liste über seine bisherigen Gottesdienstbesuche in der Hand.
Und sobald das Eingangslied begann waren all diese unterschiedlichen Menschen plötzlich irgendwie mit-
einander verbunden, richteten ihre Herzen auf eine gemeinsame Leidenschaft aus, vereinten ihre Stimmen zum gleichen Lied. Es war ein wunderschöner Gottesdienst mit einer Kurrende aus glasklaren Kinder-
stimmen, einer großartig inszenierten Kantate von Johann Sebastian Bach und einer wirklich guten Predigt.
Und nach dem Gottesdienst? Wünschten sich alle einen gesegneten Sonntag und es ging jeder einzelne wieder seinen eigenen Weg nach Hause, mit den eigenen Gedanken im Kopf und doch irgendwie erfüllter als vorher, mit einer Melodie im Ohr und einem kleinen Leuchten im Herzen.


                                                                                                                                                                                                                                           


In der Predigt ging es unter anderem um Demut.
Ein Wort, das mich schon länger beschäftigt,
und zu dem sicher bald ein Blogpost kommen wird.
Der Spruch für die kommende Woche ist mein Taufspruch.
Darüber habe ich mich irgendwie gefreut ;)

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
                                                                                                                                                                                                        1. Petrus 5, 7
 


Bildquellen: Bild1 Bild2 Bild3 Bild4 

2 Kommentare:

  1. Ich mag deine Bildhafte art zu schreiben.
    Finde ich klasse, wie du die Leute beschrieben hast.
    Mehr davon bitte..
    Gruß Ani

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    1. Vielen Dank! Ich freu mich sehr,
      dass dir der Post gefällt. =)

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