Habt ihr auch manchmal Angst, in eurem Leben irgendwann an so einer Stelle anzukommen? Angst davor, dass ihr euch beim großen Wettrennen des Lebens voller Hektik und Alltagsstress irgendwann umschaut und merkt, dass ihr in eine Sackgasse geraten seid?
Wir leben in einer Zeit, in der die junge Generation vor allem eines prägt:
Zukunftsangst, die Angst davor, am Leben zu scheitern.
Oder besser: Die Angst vor Imperfektion.
Denn schon als Kind wird einem beigebracht, dass es nicht reicht, gut zu sein. Nur wenn du der Beste bist und aus der Masse hervor stichst, wirst du es zu etwas bringen. Wenn du dich mit dem zweitbesten zufrieden gibst, überholen dich die anderen.
Ein langjähriger Lebenspartner? Unvorstellbar! Es könnte doch sein, dass es jemanden gibt, der noch besser zu einem passt, besser aussieht und allgemein könnte man ja was verpassen - also am besten alle 2 Jahre wechseln!
Neuster Trend: Patchwork-Karrieren. Heute zählt keine langjährige Berufserfahrung mehr, sondern ein möglichst abwechslungsreicher Lebenslauf.
Wir haben im 21. Jahrhundert so viel Freiheit wie nie. Es steht uns frei, unseren Lebenslauf komplett selbst zu gestalten. Unendliche Entfaltungsmöglichkeiten. Doch gerade diese Freiheit stellt viele vor eine große Herausforderung. Fange ich das richtige mit meinem Leben an? Wie wäre es gelaufen, wenn ich eine andere Richtung eingeschlagen hätte?
Ich glaube wir müssen lernen, zwar einen Plan für's Leben aufzustellen, aber dann den Dingen öfter ihren Lauf zu lassen. Und wenn etwas schief geht, ist es doch meistens besser, erst einmal zu reparieren, als gleich nach Neuem zu greifen. Denn Beständigkeit wird heute viel zu sehr unterschätzt und es fällt schwer zu begreifen, dass das Bild vom perfekten Job, dem perfekten Partner und dem perfekten Leben eine Illusion ist. Irgendwann kommt die Routine. Und ich sehe es eher als Aufgabe, diesen Alltag immer wieder zu etwas Besonderem zu machen, als dem Nervenkitzel des Neuen nachzulaufen und nie irgendwo anzukommen.
Und trotzdem sind ab und zu Aufmerksamkeit und Selbstkritik gefragt, um solche Warnhinweise zum Umkehren nicht nur im Straßenverkehr wahrzunehmen.
"Viele Menschen versäumen
das kleine Glück,
während sie auf das große
vergebens warten."
Pearl S. Buck
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