Donnerstag, 24. Januar 2013

Umdenken!

Schon wieder? Bin ich denn wirklich ein SO schlechter Mensch?
Die Vegetarier beschimpfen einen als Mörder, die Klimaschützer als Planetenzerstörer, die Gläubigen als gewissenlosen Sünder und alle anderen wollen die Menschheit von Fairtrade-Kleidung, Naturkosmetik oder Ökostrom überzeugen.
Aber stimmt es denn nicht? Ist unsere Gesellschaft nicht wirklich krank und hat jegliches Maß verloren?

Es gibt nicht nur eine Reportage über Massentierhaltung und unseren Umgang mit Nutztieren, die mich zum Weinen gebracht hat. Keine kleinen Tränchen im Augenwinkel, sondern hemmungsloses Schluchzen. Dabei kenne ich die Argumente gegen Vegetarismus, habe sie oft genug selbst angebracht. "Der Mensch ist ein Allesfresser, das ist nur natürlich." Aber nicht so! Mit Schweinen, die auf dem Weg zu ihrer Schlachtung nicht laufen können, weil sie jahrelang nicht genug Platz dafür hatten, Hühnern, die wie Gegenstände in Kisten gezwängt werden, egal ob dabei Beine und Flügel brechen, männlichen Küken, die minutenlang vergast und dann mit Schneeschaufeln von einem auf den nächsten Haufen geworfen werden, nur weil sie mit dem falschen Geschlecht geschlüpft sind, ohne Betäubung kastrierten Ferkeln.
Dagegen hilft keine Politik, keine neuen Gesetze. Wenn massenhaft Menschen massenhaft Fleisch essen wollen, müssen massenhaft Tiere gehalten werden. Eines meiner "101 Dinge in 1001 Tagen" ist, einmal in der Woche ausschließlich vegetarisch zu essen und ich war schockiert, wie schwer mir das fällt! Ich habe vorher wirklich fast jeden Tag Fleisch gegessen - und wenn es nur der Brotbelag oder die Jagdwurst auf meinen Nudeln war.

Und was ist mit der Klimalüge? Übertreibung? Ökogehabe?
Kennt ihr den Film "Home - Die Geschichte einer Reise"? Nachdem ich ihn das erste Mal gesehen hatte, wollte ich mein Studium (Geoökologie) am liebsten an den Nagel hängen. Ich war mir sicher, dass da ohnehin nichts mehr zu retten ist. In einer Vorlesung hört man, dass unsere Erde bereits in den nächsten Generationen kaum noch bewohnbar sein wird und ich überlege, ob ich wirklich Kinder in diese Welt setzen möchte, die all unsere Fehler ausbügeln müssen, während alle anderen munter plaudernd den Hörsaal verlassen.

Jeder Mensch auf dieser Welt hat mehr als genug Sorgen und Probleme. Es wird viel erwartet und nichts geschenkt. Wie oft stößt man schon im eigenen Leben an seine Grenzen und der Kopf droht auch ohne Gedanken an eine verantwortungsvolle Lebensweise zu platzen
Ich glaube wir sollten all den vorwurfsvollen Stimmen um uns herum nicht allzu viel Beachtung schenken, sondern selbst überlegen, wie wir mit den Ressourcen und Lebewesen dieser Welt umgehen wollen, sie bewusst nutzen, die Augen nicht verschließen und jeden Tag auf's Neue umdenken.


Quelle: tumblr



5 Kommentare:

  1. Schöne, tiefgründe, wahre Worte.
    Eine Vegetarierin könnte ich nicht sein und solange ich eine halbpleite Studentin bin, kann ich mich auch nicht darum kümmern, nur ökologisch angebaute Nahrungsmittel zu mir zu nehmen.
    Für die Zukunft ist aber jetzt schon geplant, dass ich aufs Land ziehe und dort nur Fleisch etc. aus regionaler Produktion kaufe, wo man teilweise auch den Betrieb dann selbst überprüfen kann. Und wir wollen eigenes Obst im Garten anbauen.
    Aber das ist noch Zukunftsmusik.

    Immer wieder WILL ich Gutes tun. Und es scheitert einfach daran, dass ich sehe, dass ich es mir im Moment nicht leisten kann. Und dann blutet mein Herz.

    Aber man kann trotzdem versuchen, mit kleinen Dingen was für die Umwelt zu tun. Im Winter keine Erdbeeren kaufen. Mit Haarspray sparsam umgehen. Sich T-Shirts lieber aus Biobaumwolle als aus Industriebaumwolle kaufen. Nicht zu viel unnötiges Zeug ausdrucken, sondern digitale Dokumente lieber auf stromsparenden digitalen Geräten abrufen. Bücher, die man nicht mehr braucht, auf dem Studentenflohmartk verkaufen, anstatt sie wegzuwerfen - auch das schont Ressourcen. Und generell ältere und vermutlich wenig benötigte (Studien)Bücher möglichst gebraucht kaufen, statt immer nur neue Hochglanzbände drucken zu lassen.

    Es gibt ganz viele kleine Dinge, die auch für den kleinen Geldbeutel machbar sind :). Man darf nicht verzweifeln, sondern muss immer überlegen: Wie kann ich mit Taten, die sich in meinen Alltag integrieren lassen, der Umwelt was Gutes tun? Was liegt in meinen Kräften?
    Wenn man dauernd denkt, was man alles nicht ändern kann, frustriert das nur.

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    1. Genau meine Meinung =) Dabei finde ich, dass man auch mit kleinem Geldbeutel vegetarisch leben kann, nur nicht unbedingt ökologisch.
      Ich habe für später auch geplant, mein Fleisch vor allem von umliegenden Höfen zu kaufen. Halb so oft, doppelt so teuer! ;)

      Ich glaube auch, dass wir uns einfach immer neue Ziele setzen sollten und so immer ein paar Schritte weiter in die richtige Richtung gehen. Ich glaube solange man sich Gedanken macht und die Augen nicht vor solchen Dingen verschließt, wird jeder einsehen, dass sich etwas ändern muss.

      Vielleicht werde ich auch eine neue Reihe starten, in der ich einfache Tipps für ein verantwortungsvolles Leben sammle.. Denn schon wenn sich jeder nur einen Vorschlag zu Herzen nehmen würde, hätte sich die Aktion gelohnt.

      Liebste Grüße

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  2. Hab dich getagged, falls du Lust und Zeit hast ;)

    http://justwaitandseewhathappens.blogspot.de/2013/01/getagged.html

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  3. Ich esse kaum Fleisch, weil ich mir das finanziell nur einmal in der Woche leisten kann. Aber wenn ich gar kein Fleisch esse, merke ich schon, dass meinem Körper was fehlt. Wenn ich jeden Tag Fleisch esse, werde ich träge. Ich glaube mit 1- 2 mal Fleisch in der Woche, ist man ganz gut beraten. Wenn das jeder machen würde, würde der Fleischkonsum auch drastisch abnehmen, ohne dass wir alle Veganer werden müssen. Und dann könnte man auch wieder in vernüpftiger Weise produzieren. Ich versuche immer mein Fleisch zu kaufen, wo ich weiß wie es geschlachtet wurde, sofern das möglich ist. Ich steh auch total auf das Zeugs, was die meisten nicht essen wollen, wie Innereien und dergleichen. Ist ja klar, wenn jeder ein perfektes Schnitzel will, gibt es zuviel Restprodukte.
    Am liebsten würde ich selbst beim Schlachten dabei sein und mithelfen. Dann weiß man zumindest, was man da isst. Oftmals finden Vegetarier es abartig Tiere zu töten und zu essen. Ich bin kein brutaler Mensch, aber wenn wir alle unsere Tiere selbst töten würden, würden wir es uns sicher zweimal überlegen ob wir Fleisch essen, allein wegen der ganzen Arbeit und dann würden wir auch darauf achten, dass es dem Tier gut ging.
    Übrigens finde ich es toll, dass du mehr auf solche Dinge eingehen willst.
    Das Magazin Couch sucht übrigens Blogger zum Thema Nachhaltigkeit. Vielleicht fällt dir ja dazu was ein ;) Ich will auch mal drüber nachgrübeln, aber derzeit habe ich einfach keine Zeit. Antwort auf deine Email dauert auch noch. Ich versuche gerade meine Bachelorarbeit in einer Woche zu schreiben. Das hat man vom Aufschiebewahn...
    http://www.couch-mag.de/couch-blog-star-57811

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    1. Deine Einstellung zum Thema finde ich super. Es würde auf jeden Fall reichen, einfach viel weniger Fleisch (und vom richtigen Anbieter) zu essen, statt ganz darauf zu verzichten. Ich kann nur nicht verstehen, warum auf Vegetarier oft so abwertend herabgeblickt wird, denn im Grunde haben sie einfach eine Menge mehr verstanden als die meisten Fleischesser. Ich glaube aber auch, dass einem dann trotz ausgewogener Ernährung etwas fehlt. Meine Freundin hat eine Zeit lang vegetarisch gelebt und hat es wieder aufgegeben. Sie meint, dass sie sich seitdem wieder viel fitter fühlt.
      In jedem Fall stimmt es, dass man ganz anders mit Fleisch umgehen würde, wenn man noch selbst schlachten müsste. Viele sehen doch nur noch das fertig panierte Schnitzel aus dem Kühlregal statt dem Lebewesen dahinter.
      Danke für deinen Tipp, ich bin nur leider gerade so im Prüfungsstress, dass ich es kaum schaffe Posts für meinen eigenen Blog zu schreiben.
      Aber das muss ich dir mit deiner Bachelorarbeit sicher nicht erzählen.^^ Viel Erfolg!

      Liebste Grüße

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